Bald’auf nach Rio

Bald'auf nach Rio – NEWSLETTER #2

 

Nach der ersten Turnierphase melde ich mich wieder mit meinem Newsletter. In diesem zweiten Teil erzähle ich Euch wie die Olympiaqualifikation bisher gelaufen ist. Welche Höhen und Tiefen ich erleben durfte und es gibt ein kleiner Ausblick wohin die Turnier-Reisen in den nächsten Wochen gehen werden.

Ein optimaler Start in Olympiaquali-Phase ist gelungen

Das erste Turnier im Mai war der Sudirman-Cup (Team-WM) in Dongguan in China.  Dieses Turnier ermöglichte mir einen optimalen Einstieg in diese „heiße“ Phase, denn ich konnte auf hohem Niveau im Einzel Matchpraxis sammeln. Das erste Ergebnis für die Qualifikation konnte ich auch mit nach Hause nehmen, denn die Regelung für die Weltrangliste sieht vor, dass  man den Durchschnittspunkteanzahl bekommt und zusätzlich noch Punkte sammeln kann, wenn man gegen eine besser platzierte Spielerin in der WRL, gewinnt . Team Österreich belegte insgesamt den 24.Platz und unser Team kann mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden sein.

Nach einem kurzen Stopp- Over ging es dann über Wien weiter nach Trinidad und Tobago. Zum ersten Mal wurde auf dieser Karibik Insel ein Internationales Turnier ausgetragen. Die Bedingungen vor Ort waren sehr enttäuschend. Eine Woche zuvor, in China, durfte ich Badminton auf sehr professionellem Niveau erleben. In Trinidad & Tobago fehlten aus organisatorischer Hinsicht schon die Basics. Die Halle war offen und es kam von überall Wind herein. Auch Vögel flogen durch die Halle und die Maße der Spielfelder waren nicht korrekt. Die Bedingungen konnte ich nicht verändern und deswegen habe ich mich schnellstmöglich mit den Gegebenheiten zurecht gefunden. Mit dem Einzug ins Finale war ich schon sehr glücklich, denn damit war ein zweites sehr gutes Ergebnis für die Qualifikation sicher. Im Finale konnte ich befreit aufspielen und nach verlorenem ersten Satz habe ich mich gut ins Spiel zurück gekämpft.  Nach 33 Minuten konnte ich das Spiel 16:21, 21:16 und 21:10 gegen die Italienerin Jeanine Cicognini gewinnen.

Zwei Wochen später ging es dann wieder in die Karibik. Nächster Stop waren die Santo Domingo International. Letzten Jahres im Dezember konnte ich dort meinen ersten Internationalen Turniersieg feiern und mit diesen Erinnerungen startete ich ins Turnier. Das Finale erreichte ich nach drei Spielen ohne Satzverlust. Am Tag der Entscheidung ging ich als Favoritin auf den Court. Schon in Trinidad & Tobago konnte ich gegen die Mexikanerin Gaitan in zwei knappen Sätzen gewinnen. Nach hartem Kampf in einer über 30 Grad heißen Halle konnte ich das Spiel 21:18,12:21 und 21:19 gewinnen.

Die Reise ging dann über Paris weiter nach Mauritius. Vor Ort haben wir erst erfahren, dass das Turnier um einen Tag verkürzt wird. Kurzfristig wurden für Sonntag Wahlen angesetzt und daher durften an diesem Tag auf der ganzen Insel keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden. Nach einer sehr leichten erster Runde wurde ich im zweiten Spiel sehr gefordert. Leider gingen in diesem Spiel viele Kräfte verloren und im Viertelfinale hatte ich gegen die Lokalmatadorin Kate Foo Kune keine Chance. Nach 13 Stunden in der Halle und dieser Hitze wollte mein Körper nicht. Die vielen Spielen von den letzten Wochen haben mich doch einiger Körner gekostet.

Zurück in Wien habe ich die Chance genutzt wieder zu trainieren. Ich nahm mir Zeit taktische und technische Elemente, die in den letzten Wochen nicht so gut funktioniert haben zu optimieren. In dieser Zeit spielte ich auch ein Turnier in Europa in St.Petersburg. Ziel dieses Turnier war es auch in Europa Anschluss an die Top 100 Spielerinnen zu finden. Gegen die Ukrainerin Ulitina hatte ich ein Satzball am Schläger, aber trotz verlorenem Match konnte ich wertvolle Erfahrungen für mein Spiel mitnehmen.

Anschließend waren es noch weitere zwei Wochen vor dem nächsten Turnier. Diese Wochen nützte ich auch die Zeit ein bisschen mein Kopf frei zu bekommen. Die letzten Wochen waren doch sehr intensiv und mental sehr anstrengend.

Ende Juli bei den Russian Open in Vladivostok musste ich meine bitterste Niederlage in dieser Qualifikation erfahren. Bei diesem Grand Prix Turnier spielte ich in der ersten Runde gegen eine Finnin Mikkelä. Ich war in allen drei Sätzen die bessere Spielerin, aber ich konnte in den entscheidenden Phasen nicht die Punkte machen. Der erste Satz habe ich leicht aus den Händen gegeben und auch einen Matchball im dritten Satz konnte ich nicht verwerten. Das Spiel habe ich insgesamt 18:21, 21:19 und 23:21 verloren. Rückblickend kann ich sagen, dass ich mir zu viel Druck gemacht habe. Diese Partie wollte ich unbedingt gewinnen und leider habe ich den entscheidenden Phasen an die Punkte für die Qualifikation gedacht.  Diese Niederlage tut heute noch weh, dennoch konnte ich aus dieser Situation Einiges lernen.

Trainingsaufenhalt in China

Ein weiteres Highlight im letzten Monat war das Trainingslager in China. Wir durften in in Sichuan mit dem Jugend-Provinz Team trainieren. Es war eine tolle Erfahrung zu sehen, wie die erfolgreichste Badminton-Nation trainiert. Die Bedingungen vor Ort waren sehr professionell. Es gab 88 Badminton-Courts in diesem Komplex, mit eigener Kraftkammer, Laufbänder, Sandgrube, Krankenstation, Hotel und viel mehr. Zur selben Zeit war auch das Chinesische Nationalteam vor Ort. Sie haben sich für die Individual- WM in Indonesien vorbereitet.  Die chinesische Trainingsphilosophie ist ganz eine andere als hier in Österreich. Diese kennenlernen zu dürfen, sehe ich als Bereicherung für mein Training. Es waren tolle zwei Wochen in Chengdu.

Hier habe ich noch alle Links zu den Ergebnissen der letzten Turnieren. Ihr könnt hier die genauen Resultate sehen.

http://tournamentsoftware.com/sport/player.aspx?id=52A27FBD-F693-4CE2-9557-2322CACF9849&player=157

  • Mauritius International

http://tournamentsoftware.com/sport/player.aspx?id=BB645B13-6F32-48F6-9E83-05CD03B21314&player=200

  • White Nights (St.Petersburg)

http://tournamentsoftware.com/sport/player.aspx?id=035AFD41-24C2-4803-98A0-3D1EE31C19B9&player=25

  • Russian Open (Vladivostok)

http://tournamentsoftware.com/sport/player.aspx?id=447EB7B4-DA0A-460B-898B-AF76048BA3CC&player=14

Kommende Woche startet die nächste Phase. Insgesamt habe ich drei von zehn Ergebnissen für die Qualifikation. Der Turnierplan bis Dezember ist sehr voll. Überwiegend spiele ich die Turniere in Mittel- und Südamerika. Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen und  wenn meine Leistungen stimmen, dann erspiele ich mir sicher das ein oder andere Ergebnis für die Qualifikation. Ich werde alles geben, „Bald’auf nach Rio“.

Eure Lisi