Bald’auf nach Rio NEWSLETTER #3
Drei Viertel der Olympiaqualifikation sind nun vorbei und es gibt wieder einige News von meinem Training und meinen Turnierreisen zu berichten. Der letzte Newsletter liegt schon einige Zeit zurück, deswegen gibt es diesmal einige Informationen auf einen Blick.
September und Oktober viele Auf und Ab’s gab es zu bewältigen
Nach einer kurzen Trainingsphase standen im September zwei Turniere in Mittelamerika auf dem Plan. Zuerst ging die Reise nach Guatemala City zum Herbalife International Challenge Turnier. Ganz überraschend schaffte ich nach einem Sieg gegen die Ungarin Sarosi (21:10, 21:16) den Einzug ins Halbfinale. Dieses Ergebnis war für die Olympiaqualifikation besonders wichtig, denn ich konnte gegenüber meinen direkten Konkurrentinnen einen Punktevorteil erspielen. Im Halbfinale verlor ich gegen die an Nummer 3 gesetzte des Turniers, Rong Bo Schafer mit 8:21 und 20:22.
Weiter ging die Reise in den bekannten Urlaubsort Cancun in Mexiko. Das Turnier fand in einer großen Basketballarena statt. Nach der ersten Trainingseinheit wussten wir, dass dieses Turnier physisch besonders hart wird, denn es gab keine Klimaanlagen in der Halle und wir mussten mit Temperaturen um die 32° kämpfen. Obwohl ich mit viel Selbstvertrauen von der Vorwoche nach Cancun gekommen bin, war das Turnier eine Enttäuschung für mich. In der ersten Runde musste ich mich 13:21 und 15:21 der Italienerin Cicognini geschlagen geben. Die Qualität meiner Schläge und der Rhythmus meiner Beine war an diesem Tag nicht gut genug. Vom ersten Schlag weg, konnte die Italiener das Spiel bestimmen.
Anschließend folgten zwei Trainingswochen, die als Vorbereitung für meine Südamerika-Tour dienten. Schwerpunktmäßig habe ich weiter an meinen Schlägen vom Hinterfeld gearbeitet. Ziel war es, dass diese ansatzloser und vor allem auch kürzer und somit überraschender für die Gegnerinnen werden.
Argentinien, Chile und Brasilien waren meine nächsten Ziele für die Punktejagd. Nach einer 30 Stündigen Anreise mit 3 Zwischenstopps sind wir im kleinen Ort, im Süden von Argentinien, names Neuqueen angekommen. Bei diesem Turnier gelang es mir an jedem einzelnen Turniertag mich optimal mental auf die Spiele einzustimmen und auch diese Einstellung während den Matches nicht zu verlieren. Bis ins Finale habe ich all meine Spiele dominiert und ließ meinen Gegnerinnen keine Chance. Im Finale traf ich dann auf die Brasilianerin Vincente. Nach gewonnen ersten Satz, musste die sie leider wegen einer Magenverstimmung das Spiel aufgegeben und ich durfte somit mein dritter Finalsieg in dieser Olympiaqualifikation feiern.
Ähnlich wie schon in Mexiko passierte mir diesmal auch in Chile, dass ich nach einer super Turnierwoche mein Level nicht halten konnte. Die Bedingungen in Chile waren nicht einfach zu spielen, denn die Halle war nicht gut isoliert. Wir hatten in der Halle Temperaturen zwischen 5-15° und die Bälle waren dadurch sehr langsam. In der ersten Runde verlor ich dann gegen die Türkin Ebru Yazgan in drei Sätzen (13:21, 21:11 und 14:2). Bei diesem Turnier habe ich sehr wichtige Punkte für Quali liegen lassen. Dementsprechend war ich nervlich am Ende. Trotzdem musste ich die Enttäuschung schnell verarbeiten, denn in meiner Turnierserie stand noch das letzte Turnier in Brasilien auf dem Programm.
In Brasilien hatte ich für ein Series Turnier eine sehr taffe Auslosung. Nach zwei drei-Satz Siegen in den ersten zwei Runden war im Viertelfinale Endstation. Diesmal musste ich mich gegen die Ungarin Sarosi in drei Sätzen geschlagen geben 21:18, 23:25 und 18:21.
Nach dieser langen Tunierphase musste ich mich erstmals von der Reisestrapazen und den Spielen erholen und mein Körper musste für das Training wieder zu Kräften kommen. Ich hatte nur drei Wochen Zeit mich nochmals für den letzten Turnierblock des Jahres vorzubereiten.
Testevent in Rio, USA und Mexiko
Mein Ranking war im November im Race to Rio (der Weltrangliste für die Olympiaqualifikation) ganz gut und ich wollte unbedingt beim Testevent Ende November in Rio dabei sein. Es war mir wichtig die Bedingungen vor zu Ort zu testen und zu sehen auf was ich mich vorbereiten muss, sollte die Quali erfolgreich sein. Erwartet habe ich, dass viele Nationen den gleichen Plan haben und dass das Turnier sehr stark besetzt sein wird. Glücklicherweise kam es dann anders und das Testturnier war ein voller Erfolg für mich. Ich konnte wertvolle Punkte für die Qualifikation sammeln und aufgrund des Spielmodus mit den Gruppenspielen hatte ich sehr gute Spiele auf hohem Niveau. Das Turnier war mitten im Olympiapark und ich war überrascht, dass vor Ort noch einige Gebäuden im Rohbau standen. Auch Straßen und der Bau des Athletendorfes waren noch voll im Gange.
Nach einer tollen Woche in Rio ging es weiter über Nacht mit dem Flieger in die USA nach Orlando. Die vielen Matches in der Vorwoche gaben mir viel Selbstvertrauen und ich konnte dies von der ersten Runde an in meine Spiele bei dem Turnier mitnehmen. In der ersten Runde gewann ich gegen die Amerikanerin Pan 21:16 und 21:16. Auf meinen Sieg in der zweiten Runde bin ich besonders stolz. Im dritten Satz war ich immer ein zwei Punkte hinten nach, aber am Ende konnte ich einen 17:19 Rückstand noch drehen und ich gewann das Match nach 54- Minuten 19:21, 21:14 und 21:19.
Mein vorletzter Stopp war dann in Anaheim- Los Angeles. Diesmal durfte ich gegen eine Weltklasse Spielerin an den Start. Es war die an Nummer zwei gesetzte des Turniers Bae Yeon Ju aus Korea. Diesmal konnte ich mein bestes Badminton zeigen und im zweiten Satz stand es am Ende noch 15:15. Nachdem Turnier habe ich vor allem noch die Möglichkeit genutzt um mit den Mädchen aus anderen Nationen zu trainieren und Matchpraxis zu sammeln.
Das letzte Turnier des Jahres war in Mexico City. Als wir mit dem Flieger über die Stadt geflogen sind, war ich einfach fasziniert über die Größe der Stadt. Das Turnier ist leider nicht nach meinen Vorstellungen verlaufen und ich kam mit den Bedingungen überhaupt nicht zurecht. Die Stadt liegt auf 2400m über dem Meer und die Bälle haben hier eine ganz andere Flugeigenschaft. Auch körperlich und mental fehlte es ein bisschen um noch ein Ergebnis zu erzielen, schließlich war es das letzte Turnier vor der Weihnachtspause. Zum zweiten Mal in dieser Saison hatte ich gegen die Ungarin Sarosi das Nachsehen und verlor 14:21 und 9:21.
Jänner- das letzte Drittel der Quali
Im Jänner investierte ich viel Zeit für mein Training und am Wochenende waren ein paar Bundesligapartien am Spielplan. In diesen Wochen hatte ich einige Mentaltrainingseinheiten, denn in meiner Einstellung für die letzten Monate der Qauli hat sich ein bisschen was verändert. Auf dem Plan stehen nicht mehr all zu viele Turniere und jede Chance, die man bekommt, muss nun genützt werden. Auch im Training strebe ich nach meiner Maximalleistung und Unzufriedenheiten treten viel schneller als früher auf. Die Meldelisten und Auslosungen für die einzelnen Turniere zu kontrollieren und auszurechen, wer wie viele Punkte machen könnte, gehören nun auch zum Alltag. Momentan befinde ich mich in der Race to Rio Liste auf Platz 27, was ganz gut ist, aber trotzdem kann sich noch einiges im Ranking drehen. All diese Überlegungen und Gedanken denke ich, gehören in dieser Phase dazu. Dennoch möchte ich meinen Fokus in den letzten Wochen auf meine Leistungen legen und Spaß am Badminton spielen haben. Funktioniert dies, dann denke ich, dass die Ergebnisse auch kommen werden.
Abschließend berichte ich noch kurz von meinem „Around the World“ Trip. Anfang Februar habe ich wieder ein Turnier in den USA in Manhattan Beach (Los Angeles) gespielt. Im Halbfinale verlor ich etwas unerwartet, aber nach gutem Spiel gegen die Mexikanerin Gaetan in drei Sätzen (21:11, 19:21, 18:21). Damit ich für die Qualifikation meine Punkte noch verbessern kann, musste ich sofort nach meiner Niederlage zum Flughafen und einen Flug nach Bangkok buchen. Schließlich musste ich zwei Tage später dort im Hauptbewerb gegen die Hongkong- Chinesin Yip Pui Yin aufschlagen. Nach dieser Reise war mein Körper völlig erschöpft und erfolgreich Badminton zu spielen nach soviel Stunden im Flieger war nicht möglich. Ziel war bei dem Grand Prix Turnier die Punkte zu holen und dies habe ich erreicht.
Insgesamt habe ich nun 22406 Punkte im Race to Rio. Wenn ich ein bis zwei Ergebnisse noch machen könnte, dann schaut es für meinen Traum, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein ganz gut aus.
Kommende Woche sind die Austrian International in der Wiener Stadthalle. Die Türkin Neslihan Yigit wartet auf mich in der ersten Runde. Ich freue mich auf das Turnier. Vor heimischen Publikum zu spielen ist für mich immer ganz etwas Besonderes.
Hier sind noch die Ergebnisse von den letzten Turnieren auf einen Blick:
http://tournamentsoftware.com/profile/matches.aspx?id=80E569FC-6523-40B8-9B51-0F958621A3A9
Hier ist die Race to Rio Rangliste:
http://tournamentsoftware.com/ranking/category.aspx?id=10703&category=2153&p=1&ps=50
Hier ist die Weltrangliste:
http://tournamentsoftware.com/ranking/category.aspx?id=10700&category=473&p=1&ps=100
Hier der Link für die Austrian International:
http://tournamentsoftware.com/sport/matches.aspx?id=AA09FA43-D45E-4559-BED5-7A154B86F958&d=20160225
Eure Lisi